Think and grow rich von Napoleon Hill ist eines der Klassiker unter den Büchern über Persönlichkeitsentwicklung. Erschienen ist es im Jahr 1937, doch hat es bezüglich Aktualität und Relevanz in Nichts eingebüßt.

Vom Finanzbuchverlag gibt es die deutsche Version der ungekürzten und unveränderten Originalausgabe aus dem Jahr 1937. In seinem Buch offenbart Napoleon Hill ein System, wie es jedem gelingen kann vermögend zu werden. Seine Arbeit basiert dabei auf den Erfahrungen von 500 Multimillionären sowie 25 Jahre lange Recherche und der Analyse von über 25.000 Menschen. Seine Ergebnisse hat er in 13 Schritte strukturiert, die verinnerlicht und angewandt zu Reichtum und Erfolg führen.

1. Ein Anliegen – Die Grundlage für jeden Erfolg

Der erste Schritt zum Reichtum

„Jede Leistung und jeder finanzielle Erfolg geht auf eine Idee zurück!“

Napoleon Hill

Ein Anliegen ist mehr als „nur eine Hoffnung oder ein Wunsch“. Ein Anliegen hat ein ganz konkretes Ziel. Es ist einem persönlich so wichtig, dass man bereit ist es mit all seiner Energie, Willens- und Tatkraft zu verfolgen. Dabei plädiert Hill aufs Ganze zu gehen und sich alle Rückzugsmöglichkeiten zu nehmen. Es muss alles auf Erfolg ausgelegt werden und ein Scheitern darf nicht mehr möglich sein. Nur dann besteht das dringende Anliegen es unter allen Umständen zu schaffen.

Um finanziellen Reichtum durch ein Anliegen zu erlangen, stellt der Autor sechs praktische Schritte vor:

  1. Setze dir ein ganz konkretes finanzielles Ziel, also eine konkrete Summe und nicht nur das vage Ziel reich zu werden.
  2. Bestimme was du im Gegenzug dafür leisten wirst.
  3. Lege das Datum fest, bis wann du dein Ziel erreicht haben willst.
  4. Entwickle einen Plan mit dem du dein Anliegen umsetzen willst und fange sofort damit an.
  5. Halte die Schritte 1-4 schriftlich fest.
  6. Lies dir morgens und abends laut vor, was du aufgeschrieben hast und stelle dir dabei vor deine als Ziel festgesetzte Summe bereits erreicht zu haben.

Anhand zahlreicher Geschichten zeigt Napoleon Hill wie es aufgrund eines dringenden Anliegens gelingt seine Ziele zu erreichen. Sein eigener Sohn kam ohne Ohren zur Welt. Die Ärzte prophezeiten, er werde sein Leben lang taubstumm bleiben. Er wollte dies nicht hinnehmen und entwickelte das dringende Anliegen, dass sein Sohn eines Tages hören und sprechen kann. Sobald er merkte, dass sein Sohn den Klang seiner Stimme nahe am Warzenfortsatz hören konnte, dachte er sich für seinen Sohn Geschichten aus, die ihm Selbstbestimmtheit, Fantasie und das dringende Anliegen vermitteln sollten zu hören. Mit der beeindruckenden Geschichte seines Sohnes zeigt er, wie es ihm gelang durch Hartnäckigkeit, Initiative, Ehrgeiz und Geschäftstüchtigkeit sein Anliegen zu erreichen. Schon als siebenjähriger Junge stieg er heimlich aus dem Fenster um Zeitungen auszutragen. Seine Eltern hatten es ihm aufgrund seiner weitgehenden Taubheit verboten. Er lieh sich 6 Cent vom Schuster, investierte sie in Zeitungen, reinvestierte den Erlös so oft bis er abends einen Reingewinn von 42 Cent verbuchen konnte. Sein erster Triumph! Er fand eigenständig einen Weg Geld zu verdienen. Später wurde seine Taubheit zu seinem Aktivposten und er machte Karriere bei einem Hörgerätehersteller. Neben dem dringenden Anliegen waren laut Hill drei weitere Faktoren für den Erfolg entscheidend: Zuversicht, das über Jahre hinweg vermittelte Anliegen und dass sein Sohn im geglaubt hat.

2. Der Glaube – Die Visualisierung des dringenden Anliegens und die feste Überzeugung, es zu erreichen

Der zweite Schritt zum Reichtum

„Glauben ist ein Geisteszustand, der durch Autosuggestion hergestellt werden kann“

Napoleon Hill

Irgendwann glaubt man alles was man sich oft genug vorgesagt hat – ganz egal ob es wahr oder falsch ist. Das funktioniert natürlich im positiven wie auch im negativen Sinne. Interessant fand ich auch die Aussage: „Was für ein Mensch jemand ist, richtet sich danach, von welchen Gedanken er sein Denken beherrschen lässt.“ Eine ganz besondere Bedeutung haben Gedanken, die mit Emotionen vermischt werden. Diese sind vergleichbar mit einem Samenkorn, das keimt und sich millionenfach vermehrt. Um einen Gedanken im Kopf zu verankern, kann „eine Idee, ein Plan oder Ziel … durch wiederholtes Denken im Kopf festgesetzt werden.“ Hilfreich ist auch hier, die positiven Gedanken schriftlich festzuhalten, auswendig zu lernen und mehrmals am Tag zu wiederholen.

Die Formel für Selbstvertrauen

Die Formel besteht aus fünf Bestandteilen:

  1. Zuversicht sein Lebensziel zu erreichen und daher von sich selbst zu verlangen und sich zu versprechen kontinuierlich und unablässig darauf hinzuarbeiten.
  2. Die eigenen Gedanken kontrollieren. Gedanken verselbstständigen sich. Daher ist es wichtig jeden Tag 30 Minuten den Menschen zu visualisieren der man sein möchte.
  3. Das Wissen, das jedes dringende Anliegen durch Autosuggestion irgendwann durch praktische Möglichkeiten sein Ziel erreicht. Daher täglich 10 Minuten am eigenen Selbstvertrauen arbeiten.
  4. Klare und schriftliche Formulierung des Hauptlebensziels. Nicht aufgeben bis soviel Selbstvertrauen vorhanden, das Ziel erreicht werden kann.
  5. Wohlstand und Ansehen haben nur dann Bestand wenn sie einen rechtmäßig zustehen. Nichts unternehmen, das nicht allen Vorteile bringt. Durch eigene Hilfsbereitschaft auch die Unterstützung von anderen erhalten. Anderen Menschen mit Liebe begegnen. Eine negative Einstellung anderen gegenüber schadet letztlich einem selbst.

Die Autosuggestion kann einen dabei in den Ruin und das Elend treiben genauso wie zu großem Ruhm und Erfolg. Es ist daher so wichtig den Geist mit den richtigen Gedanken zu füttern.

Gedicht mit dem Titel „Thinking“ von Walter D. Wintle. Erstmalige deutsche Übersetzung in diesem Buch.

If you think you are beaten you are,
If you think you dare not, you don’t
If you like to win, but you think you can’t
It is almost certain you won’t.

If you think you’ll lose, you’re lost
For out of the world we find,
Success begins with a fellow’s will –
It is all in the state of mind.

If you think you are outclassed, you are,
You’ve got to think high to rise,
You’ve got to be sure of yourself before
You can ever win a prize.

Life’s battles don’t always go
To the stronger or faster man,
But soon or late the man who wins
Is the man who thinks he can!

Geschlagen ist, wer das selber glaubt,
verzagt, wer sich nicht wagen traut.
Wer den Sieg nicht fühlen kann, hat auf Sand gebaut.

Wer sich verlieren sieht, hat verloren.
Denn was uns die Erfahrung lehrt:
Nur wer es wirklich will, wird mit Erfolg geehrt.

Desklassiert wird man im Kopf.
Wer hohe Ziele hat, muss nach oben schauen.
Will man sie erreichen, braucht es Selbstvertrauen.

Im Leben gewinnt nicht immer, wer stärker und schneller ist,
Am Ende siegst du, wenn du nur siegessicher bist.

„Dem Denken sind nur die Grenzen gesetzt, die wir anerkennen. Armut wie Reichtum entstehen im Kopf.“

Napoleon Hill

3. Autosuggestion – So beeinflusst du dein Unterbewusstsein

Der dritte Schritt zum Reichtum

„Autosuggestion [ist] Selbstbeeinflussung. Sie ist die Vermittlungsstelle zwischen dem Bewusstsein und dem Unterbewusstsein.“

Napoleon Hill

Mit Hilfe der Autosuggestion lässt sich das Unterbewusstsein mit kreativen Gedanken füttern. Diese Gedanken verankern sich allerdings nur dann im Unterbewusstsein wenn sie mit Emotionen aufgeladen sind. Andernfalls sind es lediglich Worthülsen, die zu keinem Ergebnis führen. Beim Ausführen der sechs Schritte für mehr Selbstvertrauen, ist es wichtig sich durch Autosuggestion sein monetäres Ziel und wie man dahin kommt so real wie möglich vorzustellen und zu visualisieren. Entscheidend dabei ist, sich vorzustellen, man würde das Geld bereits besitzen. Der Autor empfiehlt die Autosuggestion zweimal täglich durchzuführen.

4. Fachkenntnisse – Persönliche Erfahrungen oder Beobachtungen

Der vierte Schritt zum Reichtum

„Wissen bringt kein Geld ein, wenn es nicht in praktischen Handlungsplänen mit dem konkreten Ziel, Geld zu verdienen, verwertet und gezielt eingesetzt wird.“

Napoleon Hill

Wissen alleine bringt einem kein Vermögen. Es geht vielmehr darum Wissen richtig einzusetzen. Ein gebildeter Mensch ist daher laut Hill eine Person, die es versteht sich alles anzueignen ohne dabei die Rechte anderer zu verletzen.

„Gebildet ist jeder, der weiß, wo er Wissen abrufen kann, wenn er es braucht, und wie er das Wissen in konkrete Handlungspläne umsetzen kann.“

Napoleon Hill

Für das eigene Vorankommen ist Spezialwissen erforderlich, das durch lebenslanges Lernen und Erfahrung erworben wird. Allgemeinwissen und fehlendes Wissen lässt sich abrufen. Ideal ist eine Master-Mind-Gruppe, deren Mitglieder als Sparrings-Partner fungieren und über die man sich zu bestimmten Themen in regelmäßigen Abständen austauscht.

Spezialwissen richtig angewendet kann einem auch in Bewerbungen helfen gleich in einer höheren Position und zu einem höheren Gehalt einzusteigen. Wie wichtig der Verkauf der eigenen Leistungen ist, schildert Hill ausführlich in diesem Kapitel. Lesenswert sind auch seine Beispiele zu diesem Thema.

„Vergessen Sie nicht: Auf die Idee kommt es an. Fachwissen gibt es überall.“

Napoleon Hill

5. Fantasie – Die Werkstatt des Geistes

Der fünfte Schritt zum Reichtum

„Grenzen sind dem Menschen logischerweise nur durch die Entwicklung und Anwendung seiner Vorstellungskraft gesetzt.“

Napoleon Hill

Es gibt zwei Arten von Fantasie, die synthetische Fantasie und die schöpferische Fantasie. Bei der synthetischen Fantasie werden bereits vorhandene Ideen, Vorstellungen und Pläne neu kombiniert. Bei der schöpferischen Fantasie dagegen werden völlig neue und grundlegende Ideen generiert. Dabei schöpft der Mensch aus Intuition und Inspiration und steht in Kommunikation mit der – wie es der Autor bezeichnet – grenzenloser Intelligenz. Hierbei steht er mit dem Unterbewusstsein anderer in Kontakt und empfängt die gedanklichen Vibrationen anderer Menschen.

Beide Arten von Fantasien lassen sich trainieren. Um sein dringendes Anliegen zu verwirklichen, benötigt man einen Plan. Dieser lässt sich meist mithilfe der synthetischen Fantasie ausarbeiten.

Wie Fantasie zu Reichtum führen kann, erzählt Napoleon Hill anhand der Geschichte eines Arztes, der einem Apotheker einen alten Kessel und einen Zettel mit einer Formel für 500 Dollar verkaufte. Der Apotheker investierte seine gesamten Ersparnisse. Von seiner kleinen Apotheke aus eroberte er mit der Formel die ganze Welt. Er fügte dabei nur eine einzige Zutat hinzu: Fantasie. Du ahnst es wahrscheinlich schon. Bei der Formel auf dem Zettel handelte es sich um das Rezept von Coca-Cola. Ohne die Fantasie des Apothekers hätte das Getränk nicht den bahnbrechenden Erfolg gehabt.

6. Systematische Planung – Vom Anliegen zur Realität

Der sechste Schritt zum Reichtum

Für Erfolg braucht man keine Ausrede, für Misserfolg gibt es keine.“

Napoleon Hill

In diesem Kapitel stellt der Autor ausführlich vor, wie man realisierbare Pläne erstellt.

  • Suche dir Sparrings-Partner → Master-Mind-Gruppe
  • Überlege welchen Vorteil du im Gegenzug den Mitgliedern deiner Master-Mind-Gruppe anbieten kannst
  • Treffe dich zweimal pro Woche mit deiner Master-Mind-Gruppe bis zur Perfektionierung deines Plans
  • Achte auf Harmonie innerhalb der Master-Mind-Gruppe

Alleine hat keiner die Erfahrung, Bildung, die Fähigkeiten und das Wissen um vermögend zu werden. Man ist auf die Zusammenarbeit mit anderen angewiesen. Ganz entscheidend dabei ist das nötige Durchhaltevermögen. Funktioniert der erste Plan nicht, mache weiter bis du deinen Plan gefunden hast, der dich zum Ziel führt. Viele geben zu früh auf. Eines der bekanntestes Beispiele ist wohl Thomas Edison der zehntausendmal „scheiterte“ bis er die Glühbirne zum leuchten brachte.

Wie man seine eigene Leistung vermarktet

Das restliche Kapitel widmet Hill der Vermarktung der eigenen Leistungen. Strebst du beispielsweise eine Führungsposition an, führt der Autor die seiner Ansicht nach wichtigsten Führungsqualitäten an:

  1. Unerschüttliches Selbstvertrauen
  2. Selbstbeherrschung
  3. Ausgeprägter Gerechtigkeitssinn
  4. Entschlossenheit
  5. Konkrete Pläne
  6. Überdurchschnittliches Engagement
  7. Charakterfestigkeit
  8. Empathie und Einfühlungsvermögen
  9. Detailkenntnis
  10. Unbedingte Verantwortungsbereitschaft
  11. Teamgeist

Dem gegenüber schildert er die zehn Hauptgründe für Führungsversagen:

  1. Unfähigkeit Details zu regeln
  2. Überheblichkeit
  3. Die Erwartung, für ihr „Wissen“ honoriert zu werden
  4. Angst vor Konkurrenz aus den eigenen Reihen
  5. Fantasielosigkeit
  6. Selbstsucht
  7. Maßlosigkeit
  8. Illoyalität
  9. Autoritäre Führung
  10. Titelbesessenheit

Das weitere Kapitel stellt im wesentlichen ein Bewerbungsratgeber dar, der im Grunde immer noch Gültigkeit hat, aber an die heutige Zeit angepasst werden muss. Interessant fand ich die Auseinandersetzung mit sich selbst. Für ein langfristiges, erfolgreiches Beschäftigungsverhältnis ist die QQE-Formel relevant: Qualität, Quantität und Einstellung. Qualität meint dabei die Qualität der erbrachten Leistung, Quantität, dass das Leistungsvolumen durch Erfahrung und Kompetenz steigt und die Leistung mit der richtigen Einstellung im Sinne von Teamgeist und Kooperationsbereitschaft erbracht wird.

Interessant fand ich die 30 Hauptgründe für Fehlschläge und die 28 Fragen zur Selbstanalyse. Die schriftliche Beantwortung zeigt einem mehr über einen selbst als man geahnt hat und zeigt auf, an welchen Stellen wir noch an uns arbeiten dürfen und wo wir uns womöglich noch selbst im Weg stehen.

7. Schnelle Entscheidungen – Die Überwindung der Aufschieberitis

Der siebte Schritt zum Reichtum

„Wer in der Lage ist, rasche, klare Entscheidungen zu treffen, der weißt was er will, und in aller Regel bekommt er es auch. Leitfiguren in allen Lebensbereichen entscheiden sich schnell und sicher.“

Napoleon Hill

Einer der häufigsten Gründe für Misserfolg ist mangelnde Entscheidungsfähigkeit. Erfolgreiche Menschen entscheiden sich schnell und denken dann nicht mehr über ihre Entscheidung nach. Eine Grundvoraussetzung ist es, sich von den Meinungen anderer Menschen zu lösen. Entschlusskraft erfordert Mut. Anhand der Geschichte der Unabhängigkeitserklärung der USA schildert Hill wie mit Zuversicht und Mut – teilweise in dem das eigene Leben aufs Spiel gesetzt wurde – Entscheidungen getroffen wurden, die schließlich zur Unabhängigkeit führten.

8. Durchhaltevermögen – Zum Glauben gehört Ausdauer

Der achte Schritt zum Reichtum

Ausdauer setzt Willenskraft voraus. Und Willenskraft in Kombination mit einem dringenden Anliegen sind unschlagbar. Nicht jeder hat von Anfang an genügen Willenskraft und Ausdauer um nicht gleich beim ersten Rückschlag einzuknicken aber die gute Nachricht ist: Durchhaltevermögen ist eine Einstellung, die sich lernen lässt. Folgende Faktoren sind dabei relevant:

  • Ein klares Ziel
  • Ein Anliegen
  • Selbstvertrauen
  • Konkrete Planung
  • Sicheres Wissen
  • Teamgeist
  • Willenskraft
  • Gewohnheit

Neben den Faktoren für Durchhaltevermögen, gibt es auch etliche Anzeigen für mangelnde Ausdauer. Im Buch ist eine Liste von sechszehn Schwächen aufgeführt. Hier eine kurze Auswahl: Nicht zu wissen, was man will, zaudern, Ausreden, mangelndes Engagement, usw. Die bedeutsamste Schwäche ist allerdings die Angst vor Kritik. Aus Angst vor dem was andere über einen denken könnten, lassen viele Menschen die besten Chancen verstreichen, leben nicht ihr Leben und entfalten nicht ihr volles Potenzial.

Um Ausdauer zu entwickeln, stellt der Autor vier Schritte vor:

  1. ein konkretes Ziel mit dem dringenden Anliegen es zu erreichen
  2. ein konkreter Plan
  3. eine Einstellung, die negative Einflüsse abschottet
  4. positive Beeinflussung durch wohlwollende und ermutigende Menschen

9. Die Macht des „Master Mind“-Prinzips – Die treibende Kraft

Der neunte Schritt zum Reichtum

„Macht lässt sich definieren als systematisch und intelligent eingesetztes Wissen. Macht im Sinne dieses Buches bezieht sich auf gezielte Bestrebungen, die es einem Menschen ermöglichen, sein Anliegen in seine monetäre Entsprechung zu verwandeln.“

„Master Mind lässt sich definieren als Koordination von Wissen und Engagement im Geist der Harmonie zwischen zwei oder mehr Menschen, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen.“

Napoleon Hill

Beim neuen Schritt zum Reichtum geht es konkret darum, wie wichtig Teams und Netzwerke für den Erfolg sind. Alleine bringt es niemand zu Reichtum. Erst durch eine harmonische Zusammenarbeit mit anderen und deren Gedanken, Impulse und Inspirationen kann Erfolg entstehen.

10. Das Geheimnis der Transmutation sexueller Energie

Der zehnte Schritt zum Reichtum

Unter „Transmutation“ versteht der Autor die Veränderung einer Energieform in einen anderen Zustand. Sexuelles Verlangen zählt für Hill zu dem dringendsten Anliegen der Menschheit. „Davon getrieben, entwickelt der Mensch Fantasie, Mut, Willenskraft, Ausdauer und schöpferische Fähigkeiten…“ Diese Energie und den Tatendrang gilt es zu nutzen um sein Anliegen zu verwirklichen. Um den Geist anzuregen, listet Hill zehn Punkte auf:

  1. das Verlangen nach sexueller Entfaltung
  2. Liebe
  3. das dringende Anliegen, Ruhm, Macht, finanziellen Gewinn
  4. Musik
  5. Freundschaften
  6. Master-Mind-Gruppe
  7. gemeinsames Leid
  8. Autosuggestion
  9. Angst
  10. Drogen und Alkohol

Diese Anregungen für den Geist führen zu einer „schöpferischen Vorstellungskraft“, einer höheren Ebene des Denkens. Auf dieser Denkebene arbeiten große Künstler, Schriftsteller, Musiker und Dichter. In diesem Denkzustand – den wir heute auch „Flow“ bezeichnen – kommt das Gehirn auf Lösungen, Innovationen und kreative Ideen. Wie aber kommt man in den „Flow“? Zunächst regt man seinen Geit durch einen oder mehrere der oben genannten Reize an. Dann konzentriert man sich auf die bekannten Faktoren und lässt im Kopf ein vollständiges Bild der unbekannten Faktoren entsteht. Dies lässt man durch Autosuggestion in sein Unterbewusstsein wandern und wartet bis einem die Lösung „aufblitzt“.

Klingt einfach? Naja. So zumindest beschreibt es der Autor in seinem Buch.

Der größte Reiz der Menschen auf die geistige Ebene bringt und zu genialen Ideen verhilft, ist sexuelle Energie. Ein Dozent, der 30.000 Vertriebsleute geschult hat, kam zu dem Ergebnis, dass die Personen mit starker sexueller Energie die besten Verkäufer waren. Die persönliche Ausstrahlung hat ihnen in zwischenmenschlichen Beziehungen einen Vorteil verschafft. Nur wer sexuelle Energie hat, verspürt in der Regel auch Begeisterung die für den Verkauf erforderlich ist. Diese Energie lässt sich dabei über den Händedruck, die Stimme, Körperhaltung, geistige Aktivität und Körperpflege vermitteln.

11. Das Unterbewusstsein – Die Schaltzentrale

Der elfte Schritt zum Reichtum

„Das Unterbewusstsein erfasst Sinneswahrnehmungen oder Gedanken aller Art und legt sie ab.“

Napoleon Hill

Jegliche Vorhaben, Gedanken oder Ziele lassen sich in das Unterbewusstsein einpflanzen. Entscheidend dabei ist, dass dies mit Emotionen verknüpft ist. Der Autor versteht das Unterbewusstsein als Bindeglied zwischen dem eigenen Verstand und der grenzenlosen Intelligenz. Um das Unterbewusstsein zu beeinflussen greift Hill nochmal einige Anregungen aus den Kapiteln zum Glauben und zur Autosuggestion auf.

Gedicht mit dem Titel „Thoughts Are Things“ von der amerikanischen Schriftstellerin Ella Wheeler Wilcox:

You never can tell what a thought will do

In bringing you hate or love –

For thaughts are things, and their airy wings

Are swifter than carrier doves.

The follow the law of the universe –

Each thing creates its kind,

And they speed o’er the track to bring you back

Whatever went out from your mind.

Bringt ein Gedanke dir Hass oder Liebe?

Wer weiß das schon zu sagen.

Gedanken sind flüchtig, von luftigen Schwingen getragen

Sie folgen dem universellen Gesetz, dass Gleiches aus Gleichem entsteht,

Und jagen ihr nach, damit keine Erinnerung vergeht.

Der Autor stellt sieben positive Emotionen vor, die aktiv mit den Gedanken verknüpft werden müssen um im Unterbewusstsein verankert zu werden und sieben negative Emotionen, die es zu vermeiden gilt.

Positive Emotionen:

  • Ein Anliegen
  • Liebe
  • Begeisterung
  • Hoffnung
  • Glaube
  • Sex
  • Romantik

Negative Emotionen:

  • Angst
  • Hass
  • Gier
  • Wut
  • Eifersucht
  • Rache
  • Aberglaube

12. Das Gehirn – Sender und Empfänger für Gedanken

Der zwölfte Schritt zum Reichtum

„Das Unterbewusstsein ist der «Sender» des Gehirns, über den Gedankenvibrationen ausgestrahlt werden. Die schöpferische Vorstellungskraft ist der «Empfänger», über den die Gedanken aus dem Äther aufgefangen werden.“

Napoleon Hill

Das Kapitel wiederholt einiges, das Hill bereits in den vorherigen Kapiteln schon geschildert hat. Das Gehirn ist mein seinen mehreren Milliarden Nervenzellen derart faszinierend, dass es dazu fähig ist, Gedankenimpusle von anderen Gehirnen wahrzunehmen.

12. Der sechste Sinn – Die Pforte zum Tempel der Weisheit

Der zwölfte Schritt zum Reichtum

„Der sechste Sinn ist der Teil des Unterbewusstseins, der zuvor schon als schöpferische Vorstellungskraft bezeichnet wurde oder als «Empfänger», über den Ideen, Pläne und Gedanken in den Kopf gelangen.“

Napoleon Hill

Der sechste Sinn entspricht der „Inspiration“ oder auch der „Intuition“. Hill erzählt von einer imaginären Ratssitzung, die er über viele Jahre hinweg jeden Abend vorm Einschlafen visualisierte. Er stellte sich eine Gruppe von „unsichtbaren Beratern“ vor, die ihn zu allen möglichen Themen beriet. Die Teilnehmer wählte er dahingehend aus, dass sie über Eigenschaften verfügten, die er sich gerne aneignen wollte. Die Charaktere bildeten in seiner Vorstellung mit der Zeit ein Eigenleben mit individuellen Charakterzügen. Auch wenn sich der Autor völlig bewusst darüber war, dass sich alles in seiner Fantasie abspielte, haben ihm die Mitglieder seines imaginären Kabinetts durch Abenteuer begleitet, ihm Mut zugesprochen und ihm zu Ideen, Gedanken und Erkenntnissen verholfen.

Die sechs Grundängste austricksen

„Unentschlossenheit sät Angst.“

Napoleon Hill

Im letzten Buchkapitel geht es darum Ängste loszuwerden. Dabei stellt Hill zunächst die sechs Grundängste heraus, unter denen jeder im Leben irgendwann einmal leidet. Die Grundängste sind wie folgt:

  • Die Angst vor der Armut
  • Die Angst vor Kritik
  • Die Angst vor Krankheit
  • Die Angst davor, die Liebe eines anderen Menschen zu verlieren
  • Die Angst vor dem Alter
  • Die Angst vor dem Tod

Hill geht in dem Kapitel auf alle sechs Ängste ein und schildert wie man sich gedanklich von dieser Angst befreien kann. Die wichtigste Erkenntnis ist, dass Ängste alleine im Kopf existieren. Und die eigenen Gedanken kann man steuern und kontrollieren. Hilfreich sind hier Methoden wie Meditation und der vom Autor beschriebenen Autosuggestion. Gedankliche Impulse die ins Unterbewusstsein wandern, manifestieren sich früher oder später in ihrem physischen Gegenstück.

Als Mutter ist mir besonders ein Absatz im Abschnitt zur Angst vor Kritik aufgefallen. Eltern fügen durch Kritik ihren Kindern oft unheilbare Wunden und Minderwertigkeitskomplexe zu. Hill schildert von einem Fall, in dem eine Mutter ihrem Kind oft sagte: „Du landest noch im Zuchthaus bevor du 20 bist.“ Mit 17 kam der Junge in eine Besserungsanstalt. Hier wird natürlich auch wieder das Alter des Buches (Veröffentlichung 1937) deutlich. Dennoch ist es nach wie vor so, dass Eltern durch unachtsame Kommunikation und Kritik ihren Kindern negative Glaubenssätze vermitteln.

Das Buch schließt mit Tipps wie man sich vor negativen Einflüssen schützen kann und einer umfangreichen Selbstanalyse. Zahlreiche Fragen fordern den Leser dazu auf Bilanz zu ziehen und sich kritisch mit dem eigenen Verhalten auseinander zu setzen.

Fazit

Trotz des Alters des Buches hat es erstaunlicherweise nichts in Sachen Relevanz und Aktualität eingebüßt. Das Buch beinhaltet zahlreiche Erkenntnisse um die eigene Persönlichkeit weiterzuentwickeln. Das Buch zeigt auf, wie man für sich ein klares Ziel formuliert, einen Umsetzungsplan ausarbeitet, Selbstdisziplin aufbringt und sein Mindset auf Erfolg programmiert. An einigen Stellen wiederholt der Autor seine Botschaften und man hätte das Buch sicherlich um einiges straffen können. Durch die zahlreichen Beispielen ist das Buch aber dennoch sehr lesefreundlich und kurzweilig geschrieben.

Eine klare Empfehlung für alle, die sich für Persönlichkeitsempfehlung interessieren und ein klares Ziel verfolgen!

*Übrigens mache ich (noch) kein Affiliate Marketing. Ich verdiene also nichts daran, wenn du ein Buch über den Link bestellst. Ich habe mich bewusst für einen Anbieter entschieden, der lokale Buchhändler unterstützt. Du kannst es natürlich auch so wie ich machen und direkt bei deinem Buchhändler um die Ecke deine Lieblingsbücher bestellen :-).

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Categories: Bücher|

POSTED ON

30. Juni 2023

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