Vielleicht hast du schon vom Zinseszinseffekt als achtes Weltwunder gehört. Was ist dran am Zinseszinseffekt? Was versteht man darunter und welche Rolle spielt der Faktor Zeit?
Zinseszinseffekt
Langfristig betrachtet führt der Zinseszinseffekt zu überproportionalen Wertsteigerungen. Das funktioniert aber natürlich umso besser je höher der Zinssatz ist. In der aktuellen Niedrigzinsphase kommt der Zinseszinseffekt bei Tagesgeld und Anleihen kaum zum Tragen. Bei einem Zinssatz auf dem Tagesgeldkonto von 0,1% hat man unter Berücksichtigung von Steuern und Inflation eine negative Rendite. Möchte man also am Zinseszinseffekt partizipieren, ist eine Investition in die renditestärkeren Aktien erforderlich.
Trotz der schon lange andauernden Niedrigzinsphase lassen viele Sparer:innen ihr Geld lieber auf dem Tagesgeldkonto. Schauen wir uns anhand eines einfachen Beispiels an, was das langfristig für Auswirkungen hat:
Sarah, 30 Jahre alt, hat 20.000 Euro gespart die momentan auf ihrem Tagesgeldkonto liegen. Der Zinssatz liegt bei 0,1%. Bis zu ihrer Rente mit 67 Jahren (also 37 Jahren Laufzeit) beträgt das Endkapital: 20,753,48 Euro! Und das wirklich Gravierende: in diesem Rechenbeispiel sind weder Steuern noch Inflation mit eingerechnet. Die Kaufkraft, wenn Sarah 67 Jahre alt ist, liegt also bei Weitem darunter. Nehmen wir eine jährliche Inflation von 2% im Durchschnitt an, liegt die eigentliche Kaufkraft bei: 9.974,35 Euro! Möchte Sarah, die gleiche Kaufkraft wie heute haben, müsste ihr erspartes Endkapital bei 43.181,46 Euro liegen.
Hier noch einmal visuell dargestellt:

Wir sehen also, ohne Investieren geht es nicht.
Wie können wir es besser machen? Die Antwort: wir müssen unser Geld zu einem höheren Zinssatz investieren. In dem Beitrag zum „Magischen Dreieck der Vermögensanlage“ haben wir gesehen: Rendite und Risiko hängen ganz eng zusammen. Rendite gibt es nur in Verbindung mit Risiko und Risiko muss sich langfristig manifestieren, sonst gäbe es das Risiko nicht. Was heißt das? Investieren wir in Aktien – die mit einem Risiko einhergehen – wird es immer mal wieder Kursrückgänge geben. Das Risiko manifestiert sich. Entscheiden wir uns für eine Investition in Aktien, müssen wir das aushalten können. Langfristig hat die Vergangenheit gezeigt, dass sowohl die Kursrückschläge als auch der darauffolgende Bullenmarkt auf einem jeweils höheren Niveau als vor der Krise stattfanden. Anleger:innen die seit 1975 in einen Indexfond (ETF) auf den MSCI World investierten, konnten im Durchschnitt eine jährliche Rendite von 9,5% erzielen.
Ein paar Beispiele zur Veranschaulichung
Um die Auswirkung des Zinseszinseffektes im Zusammenspiel mit dem Faktor Zeit zu veranschaulichen, schauen wir uns nun drei Beispiele an. Wir gehen hierbei von einer durchschnittlichen jährlichen Rendite von 7% aus. Wichtig: Steuern und Inflation wurden nicht berücksichtigt. Die Kaufkraft liegt also auch hier natürlich deutlich unter den angesparten Beträgen.



Der Faktor Zeit
Der wichtigste Faktor beim Zinseszins ist Zeit.
Je früher wir also mit dem Investieren anfangen, desto besser kann der Zinseszinseffekt für uns arbeiten. Ganz eindrucksvoll haben wir das an den oben dargestellten Beispielen gesehen. Aber auch ganz wichtig: es gibt kein zu spät! Ein Sparplan mit regelmäßigen, monatlichen, Beträgen ist ein wichtiger Baustein um mit dem Vermögensaufbau zu starten. Bitte beachte, dass dies keine Anlageberatung ist sondern zu informativen Zwecken geschrieben wurde.
Wenn du Fragen zu dem Thema hast, schreibe mir gerne eine Nachricht.
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POSTED ON
15. April 2022
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