Glossar

Glossar

Im Folgenden findest du einfache Erklärungen zu Begriffen rund um die Finanzwelt. Ich habe bewusst keine umfangreichen Definitionen aufgeführt, sondern die Erklärungen möglichst einfach gehalten, um dir – teils auch mithilfe einfacher Beispiele – ein Grundverständnis zu vermitteln. Das Glossar ist bei weitem nicht vollständig und wird kontinuierlich ergänzt und erweitert.

Billigst/Bestens

Die Kauforder wird sofort zum günstigsten Preis durchgeführt.

Broker

Ein Broker ist ein Vermittler, ein (Börsen-)Makler der zwischen Anlegern und der Börse agiert. Weder Privat- noch institutionelle Anleger können Wertpapiere direkt an den Börsen kaufen bzw. verkaufen. Broker übernehmen diese Funktion und vermitteln zwischen Anlegern und den Börsen. In den meisten Ländern unterlegen Broker der Bankenaufsicht.

Depot

Das Wort „Depot“ hat seinen Ursprung in dem französischen Wort für „Lager“. Ein Wertpapierdepot ist ein Konto auf dem Wertpapierkäufe, -verkäufe und Übertragungen abgewickelt und verbucht werden. In deinem Depot sind also alle deine Wertpapiere (z.B. Einzelaktien, ETFs, Anleihen, etc.) „gelagert“ und werden mit dem aktuellen Kurs dargestellt.

Dividende

Unter einer Dividende versteht man einen Teil des Gewinns, den ein Unternehmen an ihre Anteilseigner:innen ausschüttet – bei einem Aktienunternehmen somit an die Aktionär:innen.

Die Höhe und die Frequenz der Dividendenzahlungen variieren je nach Unternehmen und sind von der wirtschaftlichen Lage abhängig. Während in Deutschland meist einmal jährlich die Dividende überwiesen wird, zahlen US-Unternehmen oft quartalsweise eine Dividende.

In sehr seltenen Fällen gibt es Sachdividenden die ausgeschüttet werden. Am ehesten sind diese noch in der Schweiz zu finden. Das wohl bekannteste Beispiel ist der vier Kilo Schokoladenkoffer von Lindt & Sprüngli. Voraussetzung ist der Besitz einer Aktie, die Eintragung im schweizerischen Aktienregister sowie die Teilnahme an der Hauptversammlung. Klingt verlockend? Der aktuelle Kurs einer Aktie liegt momentan allerdings bei 112.000 EUR (Stand April 2022).

Zu weiteren Sachdividenden zählen auch Clubmitgliedschaften oder Rabatte.

Im überwiegenden Fall wird die Dividende in Form eines Geldbetrages überwiesen.

Die Dividendenrendite berechnet sich wie folgt:

Höhe der Dividende geteilt durch den Aktienkurs multipliziert mit 100

Earnings per Share / Gewinn je Aktie (EPS)

Unter der Abkürzung EPS ist der Gewinn je Aktie gemeint – auf Englisch: Earnings per Share. Der Gewinn je Aktie errechnet sich durch den Konzernjahresüberschuss geteilt durch die Anzahl an Aktien.

Eigenkapitalquote

(Eigenkapital/Bilanzsumme)*100: wieviel Prozent Eigenkapital bezogen auf den Unternehmenswert

Bei zu geringer Quote wollen Banken oft eine zusätzliche Sicherheit und es muss eine Kapitalerhöhung durchgeführt werden. An der Börse wird das oft mit fallenden Kursen abgestraft.

Börsenweisheit: Hüte Dich vor Aktien mit geringer Eigenkapitalquote!

Eigenkapitalrendite (Return of Equity, RoE)

(Jahresüberschuss/Eigenkapital)*100

Eine hohe Eigenkapitalrendite sagt also aus, dass das Unternehmen Gewinn abwirft und eine hohe Rendite bezogen auf das eingesetzte Eigenkapital erzielt wird. Aber: Unternehmen mit einem hohen Eigenkapital werden so „abgestraft“. Es kann also auch sein, dass das Unternehmen mit hoher RoE einen hoher Verschuldungsgrad aufweist. Daher sind zusätzlich zur Eigenkapitalrendite auch der Verschuldungsgrad und die Eigenkapitalquote zu beachten.

ETF

ETF ist die Abkürzung für „Exchange Traded Fund“. In Deutschland werden ETFs seit dem Jahr 2000 angeboten. Es handelt sich hierbei um börsengehandelte Indexfonds. Ziel ist es, die Wertentwicklung eines Index möglichst exakt nachzubilden. Es gibt zum Beispiel ETFs die den DAX, MDAX, MSCI World, Nasdaq, Dow Jones und viele weitere Indizes nachbilden. Darüber hinaus gibt es auch immer mehr Special Interest und Branchen-ETFs. Beispiele hierfür sind Zukunftsthemen wie Urbanisierung, alternative Antriebstechnologien, Wasser, saubere Energie, alternde Bevölkerung, künstliche Intelligenz aber auch viele weitere. Zudem gibt es ETFs für verschiedene Anlagestrategien, wie z.B. ein ETF mit dividendenstarken Aktien, usw.

Mehr Informationen zu ETFs und eine Übersicht relevanter Auswahlkriterien findest du in meinem Beitrag über ETFs.

Kurs

Der Kurs ist der Preis, den du aktuell für ein Wertpapier (z.B. eine Aktie) bezahlen musst, bzw. der Erlös, den du durch den Verkauf erhältst. Kurse schwanken je nach Angebot und Nachfrage. Auch zwischen den Börsen kann es zu unterschiedlichen Kursen kommen, die sich in der Regel allerdings nur geringfügig unterscheiden.

Large Caps

Das Wort „Cap“ ist die Abkürzung für das englische Wort „Capitalization“. Es handelt sich hierbei um die Marktkapitalisierung, also den Börsenwert. Bei „Large Caps“ spricht man von Unternehmen mit einem Börsenwert von 10 Milliarden US-Dollar und mehr. Neben der Bezeichnung „Large Caps“ ist auch der Begriff „Blue Chips“ geläufig.

Limitorder

Bei der Kauforder wird direkt angegeben, wieviel man maximal bereits ist für die Aktie zu bezahlen. Beispiel: ich möchte maximal 40 Euro für die Aktie bezahlen oder weniger. Die Aktie hat einen Kurs von 42 Euro. Die Kauforder wird erst ausgeführt, wenn die Aktie 40 Euro erreicht oder weniger. Wenn der Kurs aktuell bei 38 Euro ist, wird die Kauforder sofort ausgeführt. Steigt der Kurs aufgrund einer Nachricht z.B. schlagartig, möchte man sich so vor zu hohen Kaufpreisen schützen.

Non Fungible Token (NFT)

Übersetzt lautet Non Fungible Token in etwa „nicht austauschbare Wertmarke“. Ein NFT basiert auf der Blockchain-Technologie und damit auf derselben Technologie wie Kryptowährungen. Im Gegensatz hierzu ist ein NFT allerdings einmalig und nicht teilbar. Ein NFT bezieht sich daher auf einen konkreten Vermögensgegenstand, der nicht ausgetauscht, dupliziert, geteilt oder zerstört werden kann.

Bekannt wurden NFTs durch Rekordsummen die für GIFs wie das „Nyon Cat“ oder auch „Everydays – The First 5000 Days“ bezahlt wurden. Dabei repräsentieren NFTs den Besitz digitaler Werte, z.B. der Originaldatei, einem Sammlerstück, dem Impfpass oder z.B. auch einem Produkt oder einer Immobilie im Metaverse.

Rendite

Mit der Rendite ist vereinfacht ausgedrückt der jährliche Zinssatz gemeint, den du mit deinem investierten Kapital erzielst. Investierst du z.B. 100 Euro und in einem Jahr ist diese Investition 107 Euro wert, dann hättest du in diesem Jahr eine Rendite von 7% erwirtschaftet.

Die Formel hierfür lautet: Rendite = Gewinn / eingesetztes Kapitel

Zu unterscheiden ist die Bruttorendite von der Nettorendite. Investierst du z.B. 100 Euro in einen ETF und nach einem Jahr ist der Wert bei 107 Euro, musst du beim Verkauf beachten, dass sowohl diverse Abzüge wie z.B. Bankgebühren, Kosten des ETF, Kapitalertragssteuer und Inflation die Bruttorendite von 7% schmälern.

Historisch kann man bei breit gestreuten weltweit diversifizierten ETFs über einen sehr langen Anlagezeitraum von durchschnittlich 7% Bruttorendite ausgehen. Die Nettorendite (also auch mit Berücksichtigung der Inflation) liegt in der Regel bei ca. 2-3% jährlich.

Stop Buy

Eine Kauforder wird erst ausgelöst, wenn ein Mindestkurs den man vorher eingestellt hat, erreicht wird. Die Annahme ist, dass die Aktie dann noch weiter steigern wird. Beispiel: Momentaner Kurs der Aktie liegt bei 38 Euro. Bei der Kauforder wird ein Stop Buy in Höhe von 40 Euro eingegeben. Erst wenn die Aktie mindestens 40 Euro erreicht hat, wird die Kauforder ausgeführt. Die Idee dahinter: der Anleger glaubt, dass die Aktie dann auf Erfolgskurs ist und vom Markt weiter nach oben getrieben wird.

Stop Buy Limit Order

Beispiel: Der Kurs einer Aktie liegt aktuell bei 38 Euro. Einstellungen bei der Kauforder sind z .B. Stop Buy: 40 Euro, Limit 42 Euro. Wenn der Kurs auf 40 Euro steigt, wird zum nächstmöglichen Kurs gekauft allerdings bis zu einem Limit in Höhe von 42 Euro. Falls die Aktie also zu schnell steigen sollte, wird kein Kauf getätigt. Ziel ist es sich vor fallenden Kursen und somit (Buch-)Verlusten zu schützen aber gleichzeitig überteuerte Kurse meiden.

Trailing Stop Buy

Beispiel: der aktuelle Kurs einer Aktie liegt bei 420 Euro. Als Limit wird in der Kauforder 422 Euro an und als Trailing Buy 10 Euro eingegeben. Steigt der Kurs auf 422 Euro wird zum nächstmöglichen Kurs gekauft. Sinkt der Kurs auf 405 Euro geht das Trailing mit, d.h. das neue Limit ist 415 Euro. Es wird erst gekauft, wenn der Kurs wieder um 10 Euro steigt. Dann wird die Order in eine Kauforder umgewandelt. So schützt man sich vor fallenden Kursen und kauft erst bei einer Trendwende.

Trailing Stop Loss

Als Pendant zum Trailing Stop Buy bei einer Kauforder gibt es das Trailing Stop Loss bei einer Verkaufsorder. Ziel ist es hier bei steigenden Kursen Gewinne mitzunehmen, da der Stop-Preis mit einem festgelegten Abstand (Trailing-Wert) an den Kurs gekoppelt ist. Steigt der Kurs wird der Stop-Preis entsprechend des festeglegten Abstandes nach oben hin angepasst. Das passiert allerdings nur bei steigenden Kursen. Fällt der Kurs, bleibt der Stop-Preis gleich. Sobald der Kurs den Stop-Wert unterschreitet, wird die Verkaufsorder ausgelöst.

Ziel ist es hier zum einen Gewinne mitzunehmen und entsprechend abzusichern, zum anderen aber Verluste zu begrenzen.

Verschuldungsgrad (Leverage=Hebel)

Fremdkapital/Eigenkapital: um welchen Faktor man das Eigenenkapital „hebeln“ muss um die Bilanzsumme (Wert des UN) zu erhalten.