Limit, billigst, bestens, Trailing-Stop-Was?! Gerade zu Beginn können einem die vielen Begriffe rund um die verschiedenen Ordertypen beim Wertpapierhandel ganz schön verwirren und einschüchtern. Aber keine Sorge. Als Privatanleger(in) brauchst du das Meiste davon gar nicht. Dennoch schadet es nicht zu wissen, was sich hinter den Begriffen verbirgt. Zum einen verlieren die vielen Begriffe ihren Schrecken, zum anderen weißt du einfach wovon die Rede ist und kannst nach etwas Praxiserfahrung auf den ein oder anderen Ordertyp bei Bedarf zurückgreifen.

In folgendem Beitrag findest du die wichtigsten Ordertypen und -zusätze erklärt.

Ordertypen beim Akienhandel

Market Order

Beim Kauf gibst du in der Ordermaske „billigst“, beim Verkauf „bestens“ ein. Vorteil ist, dass der Kauf bzw. Verkauf schnell erledigt wird. Nachteil: du kennst den Ausführungskurs nicht. Bei großen Handelsvolumina und zu Börsenöffnungszeiten bekommst du den aktuellen Kurs angezeigt und in der Regel passiert der Handel so schnell, dass es nur zu geringen Abweichungen kommt. Bei Aktien mit wenig Handel, empfiehlt es sich dagegen ein Limit zu setzen um später keine bösen Überraschungen zu zu erleben.

Limit-Order

Bei der Limit-Order steht nicht die Geschwindigkeit im Vordergrund sondern der Kurs zu dem eine Aktie gekauft oder verkauft wird. Möchtest du z.B. eine Aktie kaufen, kannst du ein Limit setzen, also den Preis den du bereit bist zu zahlen. Erst wenn der Kurs der Aktie deinen eingegebenen Wert erreicht hat, wird die Order ausgelöst. Genauso funktioniert es beim Verkauf. Auch hier kannst du festlegen welchen Preis du mindestens erzielen möchtest. Bei Limit-Ordern kannst du zudem die Gültigkeit der Order ansetzen. Sollte die Order bis zu dem von dir gewählten Zeitpunkt nicht ausgelöst werden, wird sie einfach gelöscht. Du kannst so das Risiko vermeiden zu einem „falschen“ Kurs zu kaufen bzw. zu verkaufen.

Stop-Loss-Order

Unterschreitet eine Aktie einen von dir vorher festgelegten Stop-Kurs wird die Aktie automatisch verkauft. Eine Stop-Loss-Order bietet sich zum Beispiel an um Verluste zu begrenzen und/oder um Gewinne mitzunehmen. Sollte eine Aktie aus irgendeinem Grund plötzlich stark fallen, wird der Verlust begrenzt, indem der Verkauf ausgelöst wird sobald der Kurs deine festgelegte Marke unterschreitet. Wichtig ist hierbei zu beachten den Stop-Kurs nicht zu nah am aktuellen Kurs anzusetzen um nicht ungewollt bei kleinen Schwankungen zu verkaufen. Auch beim Gewinne mitnehmen solltest Du regelmäßig deinen Stop-Kurs entsprechend nach oben korrigieren.

Trailing-Stop-Order

Damit wären wir beim Trailing-Stop-Verkauf. Hier wird der Stopkurs automatisch angepasst. Steigt beispielsweise der Kurs, steigt auch entsprechend der Stop-Kurs der eine Verkaufsorder auslösen würde. Hierfür gibst du den Abstand vom aktuellen Kurs zum Stop-Wert in Prozent oder absolut an.

Stop-Buy-Order

Bei der Stop-Buy-Order kaufst du eine Aktie erst wenn sie einen bestimmten Kurs übersprungen hat, also teurer ist als zum jetzigen Zeitpunkt. Du fragst dich warum das sinnvoll sein soll? Man geht davon aus, dass wenn eine Aktie steigt, sie einen Aufwärtstrend verfolgt und man früh einsteigen möchte. Du kannst so auch vermeiden in „ein fallendes Messer“ zu kaufen. Ob sich der positive Aufwärtstrend allerdings bewahrheitet und fortsetzt ist damit noch lange nicht gesagt. Auch gibt es dafür keine wissenschaftlichen Belege.

Stop-Limit-Order

Um bei einem Crash zu verhindern zu einem zu geringen Kurs zu verkaufen, kann man zusätzlich zur Stop-Loss-Marke noch ein Limit angeben. Möchtest du z.B. Tesla Aktien verkaufen sobald sie den Stop-Loss-Kurs von 190 Euro erreichen, kannst du zusätzlich als Limit 189 Euro angeben. Die Verkaufsorder wird bei 190 Euro ausgelöst. Sollte der Kurs rapide fallen, wird unterhalb deines Limits nicht verkauft. Du kannst damit deinen Verlust noch weiter begrenzen, bleibst aber im Zweifel auf deinen Aktien sitzen, die dann womöglich lange auf einem niedrigen Niveau bleiben.

One-cancels-the-other-Order (OCO)

Bei einem Verkauf kannst du durch eine Stop-Loss-Marke deinen Verlust begrenzen. Gleichzeitig kannst du durch ein Limit über dem aktuellen Kurs Gewinne mitnehmen. Je nachdem welche Marke als erstes erreicht wird, wird eine Verkaufsorder ausgelöst.

Beim Kauf steigt man bei einem Limitkurs unterhalb des aktuellen Börsenkurses ein oder wenn der Kurs die Stop-Marke nach oben durchbricht.

Immediate-or-cancel (IOC)

Hier kannst du festlegen, dass der Kauf- oder Verkauf nur unmittelbar und so vollständig wie möglich ausgeführt werden soll. Werden von einer Aktie weniger als die von dir gewünschte Stückzahl gehandelt, kannst du so zumindest eine Teilmenge kaufen oder verkaufen. Die restliche Stückzahl des Auftrages wird gelöscht. So verhinderst du, dass die Order ggfs. sehr lange offen bleibt, da die von dir angegebene Menge aktuell nicht gehandelt wird.

Fill-or-kill

Bei „Fill-or-kill“ handelt es sich um das Gegenteil von „Immediate-or-cancel“. Die Order wird nur ausgeführt, wenn die gesamte Stückzahl handelbar ist.

Fazit

Es ist wichtig sich durch die die vielen Begriffe nicht verwirren zu lassen sondern ein Verständnis zu haben, dass es verschiedene Möglichkeiten gibt eine Kauf- bzw. Verkaufsorder auszulösen um das Risiko von Verlusten zu minimieren.

Wichtig ist nämlich auch zu wissen „Hin und her macht Taschen leer“. Für einen langfristigen Vermögensaufbau wird in der Regel zu einer Buy and Hold Strategie über passive Investments geraten. Als Börsenanfänger(in) brauchst du dir über die verschiedenen Ordermöglichkeiten daher nicht allzu groß den Kopf zerbrechen – weißt jetzt aber was mit den Begriffen gemeint ist.

Bitte beachte auch meinen Haftungsausschluss. Dies ist keine Anlageempfehlung sondern dient lediglich deiner Information.

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Categories: Finanzen|

POSTED ON

15. Februar 2023

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